Training im Winter 2006/2007 auf der Rolle zur Vorbereitung der Saison.
Kategorie: Long Distance Cyling
The 5th London-Edinburgh-London 1400km randonnée took place on 23rd July, 2005
DNF nach ca. 500 km – akute Entzündung an beiden Knien (ITBS)
Fotos – my pics
Route and GPS
Bikely.com existiert nicht mehr. Mangels GPS-Gerät damals gibt es auch keine eigenen Aufzeichnungen.
Strecke auf Wikiloc
Nicht meine eigene, müßte aber ungefähr mit der von 2005 hinkommen.
Neu (06/2024): Das Archiv zum Schweizer Radmarathon vom Veranstalter Fritz Blindenbacher
Alben auf Google Fotos:
Radmarathon CH Brevet 600 km 2009
Radmarathon CH Brevet 400 km 2010 (DNF)
Die Routen 2007, aus der Qualiweek im Mai.
PBP-Quali über 400 km beim Radmarathon CH
Brevet über 600 km im Juli 2007 beim Radmarathon CH
Überblick:
2002: 600 km Schweiz
2003: 200 km – 300 km – 400 km – 600 km Schweiz – Superrandonneur – PBP 2003
2004: 200 km – 300 km Wachtendonk – 400 km Osterdorf – 600 km Schweiz – Superrandonneur – RM 1200 BC
2005: 600 km Schweiz – L-E-L UK (DNF)
2006: 600 km Schweiz
2007: 200 km – 300 km – 400 km – 600 km Schweiz – Superrandonneur – PBP 2007
2009: 600 km Schweiz
2010: 400 km Schweiz (DNF)
Update 21.08.2018:
Fotos in voller Auflösung hinzugefügt auf Flickr
Alben auf Google Fotos:
PBP Teil 1 – Vortag
PBP Teil 2 – Start
PBP Teil 3 – Finish mit Dokumenten
Results (Official 17oct2007) – by Names
Excel-Liste Endergebnis DE (Liste kann nach dem Download sortiert werden)
Die offizielle Strecke von 2007 auf GPSies
Die offizielle Strecke auf Wikiloc
aus dem Archiv: (Links funktionieren nicht mehr !)
Vorbereitung:
Vorbereitungstermine PBP 2007 |
17. – 31. März Trainingswochen Mallorca – Can Picafort Quali-Week Schweiz (www.radmarathon.ch) 13. Mai 200 km Brevet 16. Mai 300 km Brevet 18./19. Mai 400 km Brevet —–> Ergebnisse hier und Fotos in den Fotogalerien (siehe Weblinks) 29./30. Juni 600 km Brevet Wiedlisbach – Bodensee – Bern (www.radmarathon.ch) —–> Ergebnisse hier und Fotos in den Fotogalerien (siehe Weblinks) 21.-29. Juli Trainingswoche Provence (F) und Piemont (IT) —–> Fotos in der Galerie 20.-24. August: 16. Paris-Brest-Paris |
Lange bevor ich mich entschieden hatte, PBP 2003 zu fahren, war ich auf die Webseite der BC Randonneure und die von RM 1200 gestoßen – m.E. die besten Brevetseiten im Netz überhaupt.
Kurz nach der Rückkehr von PBP 2003 fragte mich zu Hause ein Reporter der örtlichen Presse, was ich denn so als nächstes vorhabe. Spontan kam aus mit die Antwort: Vielleicht nächstes Jahr das Rocky Mountain 1200. Im selben Moment war eigentlich aus der Möglichkeit bereits ein festes Ziel geworden. Meine Vorbereitungen und Trainingsplan begannen schon im Dezember, im Januar hatte ich einen preiswerten Flug gebucht (bevor ich überhaupt wusste, dass nur 100 Teilnehmer zugelassen sind und ggfs. eine Lotterie über die Teilnahme entscheidet), wie jedes Jahr flog ich Anfang März zwei Wochen zum GA-Training nach Mallorca und im Mai zwei Wochen zum Pässe fahren an den Gardasee. Zwischendurch absolvierte ich den 200er und 300er Brevet bei Michael Koth in ….. , den 400er beim Karl Weimann in Osterdorf und als Abschluß des aktiven Trainings 2 Wochen vor dem Flug nach Kanada den 600er in der Schweiz – nun schon zum dritten Mal. Insgesamt hatte ich ca. 8000 Trainingskilometer seit Dezember zurückgelegt sowie etliche Stunden im Winter im Studio sowie auf dem Spinningbike verbracht.
Anders als 2003 bei PBP nahm ich diesmal nicht mein Rennrad (Cannondale von 1999), sondern mein Reiserad vom Roseversand (Messenger) von 2003 mit. Ich war mit diesem Bike alle Brevets gefahren und hatte eigentlich nur posotiver Erfahrungen gemavht. Der Radstand ist etwas länger als bei einem Rennrad, der Rennlenker etwas höher, es lässt sich somit ruhiger und entspannter fahren. Außerdem verfügt es über einen kleinen Gepäckträger (Tubus Fly) hinten und Befestigungsmöglichkeiten für einen Lowrider vorne. Statt mit einer Sattelstütztasche und einem großen Rucksack wie im letzten Jahr reicht nunmehr, je nach Distanz bzw. erwarteten Wetterverhältnissen, ein oder zwei kleine Lowrider-Ortliebtaschen hinten am Gepäckträger.
Bereits am Freitag abend, also 5 Tage vor dem Start war ich in Kamloops angekommen (Flug Düsseldorf – London – Vancouver mit BA und dann noch mit einer kleinen Propellermschine der Canada Air nach Kamloops. Ich hatte zwar gelesen, dass es in der Gegend ziemlich warm werden könnte, wusste aber bis dahin nicht, dass die Region über ein Wüstenklima verfügt, dementsprechend trocken ist und dausgesprochen heiß werden kann. Genauer gesagt, es waren um die 40 Grad und die trockene Luft bereitete nach kurzer Zeit meinen Nasenschleimhäuten Probleme. Gleich am Samstag dreht ich mit dem Rad meine erste Runde, Kamloops zu entdecken und sah ein Hinweisschild zum …km entfernten …. Lake. Trotz Mittagshitze und Jetlag fühlte ich mich relativ fit, mein Puls und meine Beine waren ja top. Der Park am See lag ziemlich hoch, bot aber genügend Schattenplatz zum relaxen. Als ich zurückfahren wollte, versuchte ich die Verschraubung des Vorbaus noch ein wenig nachzuziehen, da ein ätzendes Quietschen des Lenkers mich schon den ganzen Weg über, vor allem im Wiegetritt genervt hatte. Gedacht, getan: es gab einen Knack und eines der vier Gewinde verabschiedete sich. Die drei restlichen Schrauben hielten zwar, aber auf dem Rückweg konnte ich nicht anders, als mir auszumalen, was passieren würden, wenn es nicht halten würden – langsam fuhr ich den Berg runter und fragte nach dem Weg zu einer der auf den Webseiten angegebenen Radläden. Glücklicherweise hatte die am Samstag Nachmittag noch offen und in der Werkstatt kümmerte man sich sofort um mein Problem (ob das auch so in D gelaufen wäre, ich bezweifle es). Nach einigem hin und her entschloß ich mich, gleich einen neuen Vorbau montieren zu lassen. Es war ein Vorbau des kanadischen MTB-Herstellers Rocky Mountain (welch ein Zufall ;-), der passte und war obendrein noch preiswert (ca. 35 CAD). Allerdings war die Sitzposition dadurch etwas höher als bei dem alten Vorbau, zudem konnte ich den alten verstellen. Das störte mich zunächst nicht, was sich aber im Verlauf der langen Fahrt noch als fataler Irrtum herausstellen sollte.
Durch die ganze Hektik hatte ich vollständig das Trinken vergessen bzw. verdrängt und bemerkte erst jetzt. Dass ich wohl ziemlich dehydriert und dementsprechend kaputt war, aber froh, dass alles mit der Reparatur so reibungslos geklappt hatte. Am nächsten Tag wollte ich mich ausruhen, ließ das Rad stehen und ging zu Fuß los. Kamloops Downtown liegt am Thompson River und rundherum sind Berge, auch mein Hotel stand auf einer solchen Anhöhe. Zunächst war also bergab gehen angesagt. Jeder Wanderer weiß, das dies ganz besonders die sonst selten beanspruchten vorderen Schienbeinmuskeln beansprucht, was natürlich unweigerlich zu einem Muskelkater dort führen muss. Die letzten 200 km von PBP hatte ich mich mit einer Sehnenscheidenentzündung genau dieser nun betroffenen Muskeln am rechten Bein rumgequält, so dass ich ohnehin die Befürchtung hatte, das ganz könnte sich wiederholen. Durch das Laufen (eigentlich war es ja nur ein Gehen) verstärkte sich diese Befürchtung.
(10.Aug. 2004 – wird fortgesetzt……) —- na ja… ist bis heute (noch?) nichts geworden….
Finished nach 86:59 Stunden
Einige (Roh-)Daten als Google Tabelle
Offizielle Resultate – Fotos – Stories (links unten sind die Links zu den Archiven)
(alle Jahre in den Archiven –> Results, Photos, Stories, Volunteers)
Live-ish Time Reports (by web.archive.org)
Route (bikely.com) und HAC4-Daten in der Rubrik >Routen und GPS<
oder hier:
HAC4-File (.tur) Download
Route auf Google Maps
neu 2021: Route auf Wikiloc
Fotos von BC Randonneurs
(power nap at PBP 2003)
Fotos PBP 2003 – Medallien
Resultate 2003 (Google-Tabelle)
Kurzbericht:
Vom 18.8. – 22.8.2003 fand das 15. Radrennen Paris-Brest-Paris statt, organisiert vom Audax-Club-Parisien für über 4000 Randonneure („verwegene Langstreckenfahrer“) aus der ganzen Welt. Das Besondere an diesem Rennen: rund 1200 km nonstop per pedes von Paris (einem Vorort) durch die Bretagne nach Brest und sogleich wieder zurück. Durch eine schöne Landschaft auf überwiegend Nebenstraßen, wenige richtige Berge, dafür aber unentwegt Hügel, so dass unterm Strich immerhin rund 10.000 Höhenmeter zu erklimmen sind.
„Man findet keinen Rhythmus, 50 Meter bergauf
, dann gleich wieder runter und wieder rauf, fast nirgendwo ein ebenes Stück, man schaltet unentwegt.“
Das legendäre Rennen hat eine große geschichtliche Tradition, gilt es doch als die „Mutter“ aller modernen Langstreckenfahrten. Erstmals ausgetragen im Jahre 1891gilt es als Vorläufer der Tour de France (Henri Desgranges organisierte das zweite PBP 1901, bevor er 1903 die TDF ins Leben rief).
Zunächst wurde PBP nur alle 10 Jahre und unter Profi-Beteiligung durchgeführt, erst seit Anfang der 50er Jahre dürfen Profis nicht mehr daran teilnehmen, dafür gibt es bei den Fahrrädern keine Einschränkungen: alles, was mit Muskelkraft und auf Rädern bewegt werden kann, ist zugelassen: Tandems, Liegeräder, Tricycles. Selbst ein rollerähnliches Kickbike wurde von einem finnischen Teilnehmer sicher ins Ziel getreten.
Seit den 70er Jahren wird PBP alle 4 Jahre ausgetragen. Die TN-Zahl stieg stetig an. In diesem Jahr waren 4187 TN gemeldet, 4069 starteten und 3465 (= 85,2 %) finishten innerhalb der vorgegebenen Zeit von 90 Stunden. Für die Elitefahrer gelten Zeitlimits von 80 und 85 Std. In diesem Jahr wurde ein neuer Rekord aufgestellt: die schnellste Gruppe brauchte gerade mal 42:40 Std. für die 1230 km.
51 % der TN waren Nicht-Franzosen aus allen fünf Kontinenten, darunter auch 202 Deutsche.
Leider nur ca. 6,5 % Frauen.
Die Teilnehmer kommen aus verschiedenen sportlichen Bezügen: RAAM (Race Across America) –Sieger und -Finisher, andere Extremsportler, Hobbyfahrer – sie alle eint der Randonneur-Gedanke:
Ziel ist es nicht der Wettbewerb gegeneinander, sondern die Erfahrung der persönlichen Grenzen bei einer festgelegten Distanz innerhalb eines bestimmten Zeitlimits, sozusagen der Kampf gegen sich selbst, den inneren Schweinehund. Man könnte sie auch Ultra-Zeitfahrer nennen.
Das PBP hat dabei bei den Randonneuren einen ähnlichen Stellenwert wie die Olympiade bei den Leichtathleten.
„Gilt bei der Olympiade das Hauptmotto „Dabei sein ist alles“ – so bei PBP der Grundsatz „Ankommen (innerhalb des Zeitlimits) ist das Wichtigste“, wobei es bei beiden Ereignissen nur wenigen vergönnt ist, Spitzenzeiten zu erreichen.
Es ist schon ein wirklich motivierendes Gefühl, mit Legenden der Ultracycle-Szene zusammen ein „Rennen“ ( was ja eigentlich keins ist) zu fahren: RAAM-Gründer und –Sieger Lon Haldeman, andere RAAM-Finisher wie z.B. Stefan Lau, Eric Ostendorff, Sieger des wegen seiner Härte berüchtigten Furnace Creek 508 (-Miles) Rennens mitten durchs Death Valley, Langstrecken-Legenden und bekannte Autoren wir John Hughes und Ed Pavelka von der UMCA (Ultra Marathon Cyclin Association aus den USA).
Als internationale Sportveranstaltungen sollen beide der Völkerverständigung dienen – und zumindest auf PBP trifft dies absolut zu. Man lernt viele neue Leute kennen aus allen möglichen Ländern, trifft exotisch anmutende Teilnehmer auf unterschiedlichsten Rädern (Liegeräder, Tandems, Tricycles, Kickbikes – so eine Art Roller – Räder mit Starrnabe, Tourenbiker mit ordentlich Gepäck, Racer, Leute auf 20 Jahren alten Rennrädern mit Stofftieren und Luftballons – sog. Airbags – bestückt uvm.). Und dann natürlich die anteilnehmenden und unterstützenden Franzosen entlang des langen Wegs mit den vielfältigen und verlockenden Angeboten… einfach unglaublich! Beides übrigens Gründe, schnell mal aus dem Zeitplan zu kommen …“
Für PBP muss man sich in sog. Brevets qualifizieren, das sind Langstreckenfahrten, die im Kalenderhalbjahr vor dem großen Ereignis absolviert werden müssen: 200, 300, 400 und 600 km. Allein danach kann man sich schon Super-Randonneur nennen. Ich habe dies in Bern/Schweiz gemacht. Quali-Week im Mai: 200, 300 und 400 km sowie zum zweiten Mal den Radmarathon Bern-Bodensee-Bern (gleichzeitig einziges westeuropäisches Quali-Rennen für das RAAM).
„Bei den Brevets man man auch solche Erfahrungen, die einem schließlich bei PBP zugute kommen: Nachtfahrten, Kälte, Daueregen usw. Bei Bern-Bodensee-Bern hat es sowohl 2002 als auch in diesem Jahr unentwegt und nachts war es noch saukalt, man lernt, damit – auch mental – umzugehen.“
Was sind die besonderen Herausforderungen / Schwierigkeiten bei so langen Touren:
- Natürlich die ausreichende Grundlagenausdauer
- Ein gut trainierter Fettstoffwechsel, weil man so viele Kalorien (ca. 8000 kcal pro Tag) nicht über die normale Nahrung aufnehmen kann, ohne Verdauungsprobleme zu bekommen (viele haben solche und Magenprobleme).
- Müdigkeit und Schlafentzug (JS hat ab der 2. Nacht jeweils an den Kontrollstellen max. 1 Std. geschlafen, viele fahren durch und schlafen 2 x 6 Stunden, viele liegen einfach am Straßenrand und pennen), manche haben Halluzinationen, Sekundenschlaf auf dem Rad usw… Spätestens ab der dritten Nacht sieht man überall Teilnehmer schlafen: in den Essräumen auf, neben und unter den Tischen, in den Fluren, draussen in Alufolie sog. Rettungsdecken gewickelt, am Straßenrand, auf Bänken…)
- Die mentalen Aspekte (Durchhalten…) Man „lebt“ von Kontrollstation zu Kontrollstation, durch die schlaflosen Nächste lösen sich „gestern“ „heute“ und „morgen“ zu einem einzigen Zeitabschnitt auf, Einteilungen der Zeitachse ergeben sich nur durch den kurzen Aufenthalt an den Kontroll- und Verpflegungsstationen“
- Schmerzen ertragen (JS hat sich 250 km vor dem Ende eine Sehenscheiden-Entzündung an der Schienbeinsehe zugezogen, typische Probleme sind auch: wunder Hintern, Nacken, Knie, Achillessehne usw.)
- Das Material (Rad, Beleuchtung, Gepäck) muss wohldurchdacht ausgesucht werden, da „unsupported“ Fahrer keine Möglichkeit haben, zwischendurch etwas auszutauschen.
- Einteilen der Kräfte: viele, die das Rennen zu scharf angehen, mussten aufgeben. Für einen Randonneur (der „Ehrenkodex“) ist das Ankommen im Zeitlimit aber viel wichtiger als das Herausfahren einer schnellen Zeit.Das schlimmste, was einem Randonneur passieren kann, ist die die Aufgabe (einzige Ausnahme: Verletzungen, die zu Dauerschäden führen können oder Materialverlust).
Fazit:
Alles in allem ein wirkliches „Event“ – welches man sicherlich nie vergessen wird. Irgendjemand im Web hatte mal geschrieben, wer ankommt, ist nicht mehr derselbe wie vorher –da ist vielleicht was dran.
Und die Zukunft:
Vielleicht nächstes Jahr Rocky Mountain 1200 km, eine ähnliche Veranstaltung von den kanadischen Randonneuren in British Columbia. Eine faszinierende Landschaft, 4 große Bergetappen mit bis zu 2000 m Höhe im Bärengebiet. Und auf jeden Fall PBP 2007.
Maastricht – Den Helder 330 km
Fred Rompelberg Edition
Juni 2001 – meine erste Langstreckenfahrt überhaupt
Juni 2003 – Vorbereitung auf PBP 2003